Biographie des Großmeisters Heinz Gruber

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Heinz Gruber, 9. DAN

Mein Name ist Heinz Gruber, geboren wurde ich am 05.06.1950 in Krumbach, einer Kleinstadt in Bayern. Bereits als kleiner Junge war ich kampfsportbegeistert – waren doch mein Vater, aber auch dessen Bruder sehr erfolgreiche Sportler im Ringen und Boxen. Im Alter von 13 Jahren begann ich mit Kraftdreikampf und konnte einige Erfolge verbuchen. Aber im Laufe der Zeit bekam ich immer größere Schmerzen im Rücken und mein Orthopäde stellte eine gekrümmte Wirbelsäule fest, die nach seiner Meinung mit zunehmendem Alter zu einer dauerhaften Unbeweglichkeit der Wirbelsäule führen würde.

Per Zufall wurde ich 1966 durch eine Zeitungsmeldung auf Taekwondo aufmerksam gemacht und diese Nachricht sollte mein Leben verändern.

Als Fleischerlehrling in Ausbildung bei meinem Vater hatte ich die Möglichkeit, bei einem Trainer in einem 25 km entfernten Ort Taekwondo zu erlernen. Da dieser aber selbst noch ein Schülergrad war, fuhr ich einmal wöchentlich zu einem koreanischen Meister ins ca. 150 km entfernte München, um bei diesem zu lernen. Bereits 1967 eröffneten ein Sportsfreund und ich für meinen Meister eine Taekwondo-Schule in meinem Heimatort und gaben in dieser 3-4 mal wöchentlich Unterricht. Trotzdem fuhr ich nach wie vor einmal wöchentlich nach München, um mich weiterzubilden.

Mein erster koreanischer Meister war Herr Kwon Jae Hwa, danach trainierte ich einige Jahre bei Herrn Seo Yoon Nam, der ein sehr guter Wettkampftrainer war. In meiner Zeit als Wettkämpfer war ich nicht nur Mitglied im Nationalkader, sonder über 10 Jahre hinweg auch Bayerischer und Süddeutscher Meister. Nach der aktiven Zeit im Zweikampf widmete ich mich dem Technikbereich.

Die in dieser Disziplin erworbenen Titel sind noch nicht vollzählig, aus diesem Grunde will ich dem Leser die Auflistung derselben überlassen.

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— Deutsche Meisterschaft 2006 in Ingolstadt —

 

Bereits vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, war ich als Mitglied eines Demonstrations-Teams in Ostdeutschland und konnte Sachsen etwas kennenlernen. Nach dem Mauerfall gründeten mein Freund und Schüler Willhelm Maier und ich eine Taekwondo-Schule in Chemnitz (ehem. Karl-Marx-Stadt) und danach in verschiedenen anderen Städten Sachsens. Ihm bin ich zu großem Dank verpflichtet.

In der Folgezeit konnte ich in Chemnitz viele Kampfsportschulen kommen aber auch gehen sehen, wobei sich einer meiner Wahlsprüche bestätigte, welcher heißt: Nur der Ausdauernde wird Erfolg haben. Meiner Meinung nach hat der Mensch mit der längeren Ausdauer mehr Erfolg als der Talentierte, denn Geschenke sind nicht gleichzusetzen mit dem was man sich erarbeiten muss.

Seit nun über 20 Jahren fahre ich nach Sachsen, um mit meinen Schülern zu trainieren und in der Zeit sind diese mir ans Herz gewachsen; wobei für mich ein Unterschied zwischen Schülern und Mitgliedern besteht, aber auf diesen einzugehen würde den Rahmen dieser Ausführungen sprengen.

Neben den rein sportlichen Aufgaben und der Verbreitung des Taekwondo in Deutschland und darüber hinaus, widmete ich mich auch der Verbandsführung, aber nicht um Politik zu machen, sondern weil ich der Meinung bin, dass dieser Sport es verdient, sich für ihn einzusetzen.Nachdem ich in Bayern schon das Amt des Präsidenten innehatte, wurde ich zum Prüfungsreferenten gewählt. Diese Position übte ich über 15 Jahre in Sachsen und Bayern aus.
1998 wurde ich zum Bundesprüfungsreferenten gewählt und bis zu meiner Wahl als Präsident der DTU im Jahre 2002, versuchte ich auch auf dieser Ebene meine Kraft einzubringen.

Von 2002 bis Ende 2012 war ich Präsident der Deutschen Taekwondo Union (DTU) und Vizepräsident der Europäischen Taekwondo Union (ETU), sowie  Mitglied im Weltvorstand (WTF). Ich konnte alle Höhen aber auch die Tiefen, die ein solches Amt mit sich bringt, kennenlernen und habe in diesen Positionen – wie auch bei all meinen anderen Aufgaben – viel lernen dürfen und will alles, was ich an Erfahrung gesammelt habe an meine Schüler weitergeben.

Das Wichtigste kann in wenigen Worten gesagt werden:

„Höre nie auf zu lernen und versuche einen geraden Weg zu gehen“.

An dieser Stelle möchte ich mich bei denen bedanken, die mit mir einen gemeinsamen Weg gegangen sind und ihnen Mut machen, sich immer wieder selbst zu motivieren. Taekwondo ist ein Sport der verbindet und Freunde schafft – aber alle müssen ihren Teil dazu beitragen.

Zum Schluss noch einige Wünsche für die Zukunft:

  • Gesundheit (um lange Taekwondo betreiben zu können)
  • Zufriedenheit (Voraussetzung für ein gesundes Leben)
  • Glück in der Familie (das gibt Kraft für alle Vorhaben)
  • Freunde (zum Reden, Trainieren, Feiern …)
  • Taekwondo soll olympisch bleiben
  • Alle Taekwondo-Betreibenden sollten Taekwondo als eine Kunst und Lebenseinstellung verstehen, nicht nur als Sport oder Selbstverteidigung

Conny, für Deine Bemühungen vielen Dank.

Ihr Heinz Gruber

 

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Heinz Gruber mit IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach und dessen Frau